Familie Speyer

Moritz Speyer, Lina Speyer, Ilse Speyer, Manfred Speyer

Moritz Speyer war ein Sohn des in Kirch-Brombach geborenen Hermann Speyer, der seit dem Jahr 1900 in der Königer Schillerstraße 8 wohnte und nach dem 1. Weltkrieg ein Eisenwarengeschäft betrieb; später handelte er auch mit Lebensmitteln und Mühlenfabrikaten. Auch der 1887 geborene Moritz war im Futtermittelhandel tätig. Er heiratete die aus Wölfersheim in der Wetterau stammende Lina geb. Sonneborn, mit der er den 1920 in König geborenen Sohn Manfred und die 1925 ebenfalls in König geborene Tochter Ilse Speyer zeugte.

Manfred Speyer konnte noch 1937 nach Palästina auswandern und nannte sich fortan Itzhak Shpayer. Manfred (Itzhak) Shpayer heiratete und hatte mehrere Nachkommen. In der Pogromnacht im November 1938 drangen Plünderer in das Haus der Familie Speyer in der Schillerstraße 8 ein. Moritz Speyer musste ein Kästchen mit jüdischen Kultgegenständen an eine als „Beschlagnahmekommission“ auftretende Gruppe von Marodeuren aushändigen. Im Januar 1939 zog die Familie Speyer nach Frankfurt am Main, von wo Moritz, Lina und Ilse Speyer am 11. 11. 1941 in ein Ghetto in Minsk deportiert wurden; später wurden sie in Majdanek ermordet.